Anthropocene – Internationale Kurzfilmwoche Regensburg
Die Arbeiten zum Anthropozän der Künstlerin Lena Schabus bilden ein thematisches Pendant zum Programm der 29. Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg. Schabus arbeitet mit fotografischen Aufnahmen, welche zu neuen Bildwelten kombiniert werden. Gemeinsam mit dem vielfältigen Filmprogramm bieten ihre Bildcomposings eine Reihe außergewöhnlicher Blickwinkel auf ein hochaktuelles und oft beklemmendes Thema.
Bildcomposing ist eine künstlerische Technik ähnlich der Fotomontage, bei der Fotografien so bearbeitet, collagiert und verändert werden, dass sie mitunter nicht von einer realen Aufnahme zu unterscheiden sind. Und doch wirken die finalen Werke auf subtile Art und Weise beunruhigend, da sie nicht die gegebene Wirklichkeit wiedergeben, sondern eher spekulative, alternative Realitäten oder gar dystopische Zukunftsvisionen.
Die Unheimlichkeiten in ihren digitalen Arbeiten sind mitunter auch sehr realen Bedrohungen abgeleitet. Immer ist es zunächst der Mensch selbst, der die Natur nach seinem Nutzen gestaltete, dessen Errungenschaften sich dann verselbstständigen und letztlich zerstörerisch zeigen, indem sie die Szenerie überwuchern. Die Eingriffe und Hinterlassenschaften der Zivilisation sind mannigfach zu sehen, aber existiert die Menschheit nach ihrem Höhenflug überhaupt noch?
Lena Schabus (*1990) absolvierte ihren Master in Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung an der Universität Regensburg und war als Artist in Residence in Budapest, in Frankreich und der Tschechischen Republik. Sie erhielt unter anderem 2016 und 2020 den Kunstpreis des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg. Schabus wurde 2020 mit dem Neumüller Stipendium ausgezeichnet und hat seit 2017 ein Atelierstipendium im Künstlerhaus Andreas-Stadel inne.
Fotos: Sarah Rohrer