Die Avantgarde der Auserwählten ist der Grund für eine frappante Ausstellungseröffnung. Der Sparda-Bank-Kunstpreis 2018 ist die Krönung Ostbayerns für junge Kunstschaffende.
Ein neues Zeitalter ist im künstlerischen Bereich eingetreten. Schon vor einer Weile, klar, aber der Prozess ist schleichend, unbemerkt für einen Scheuklappen-Wanderer durch die Gassen einer Stadt – bis dato. Die vier preisgekrönten Künstler bilden die selbsterklärende Avantgarde der Generation Y. So ist es nicht verwunderlich, dass digitale Technologien die Kunstszene aufmischen. Optimiert werden diese allerdings mit traditionellen Mitteln und definieren somit die Grenzen und Parallelen der Kunstwelt inhaltlich neu.
Auf einer amorphen Grundsubstanz basiert „Strassen“ von Lena Schabus. Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart würden die Augen beim Betrachten dieser Matrix übergehen. Ein Werk, wie geschaffen für das Ministerium. Die digitale Bildkomposition ist von einer wahren Fotografie nicht zu unterscheiden. Lediglich die Unmöglichkeit des Seins ist Hinweis auf die exzellente technische Umsetzung. Dass sich eine junge Frau mit Zukunftsthemen wie vernetzte und autonome Fahrzeuge in einer irren und wirren Infrastruktur auseinandersetzt, lässt jeden Schenkelklopfer-Reißer über das weibliche Autofahren verstummen. Zu Recht. Lena Schabus ist ein Paradebeispiel, dass die Rollenverteilung der Geschlechter längst überholt ist.
Quelle: https://www.onetz.de/deutschland-welt/amberg/hoehepunkte-sinneswahrnehmung-id2650418.html [Stand: 3.03.19]